Kaufvertrag und Konzessionsverträge unter "Dach und Fach"
Sieben Monate nach der für den EGS-Verkauf entscheidenden Gemeindeversammlung in Schönenwerd brachten die Parteien mit der Vertragsunterzeichnung den "EGS-Deal" zu einem guten Ende. Die Abwicklung erfolgte erstmalig nach dem neuen Fusionsgesetz. Der Rechtsdienst der Atel für die AVAG sowie der Niedergösger Jurist Bruno von Däniken für die Gemeinden erarbeiteten das Vertragswerk unter Mitarbeit der Behörden sowie der EGS- und AVAG-Verwaltungsräte gemeinsam. Nach dem zivilrechtlichen Vollzug der Vermögensübertragung sowie der Bereinigung sämtlicher Pendenzen beabsichtigt die EGS, eine Liquidation der Genossenschaft durchzuführen.
Sämtliche Aktiven und Passiven gehen an die AVAG Rückwirkend per 1. Januar 2005 überträgt die EGS der AVAG ihre sämtlichen Geschäftsbereiche mit Aktiven und Passiven. Nebst allen Anlageteilen und Immobilien gehören dazu auch alle Werte des kaufmännischen und technischen Betriebes (z.B. Energieverrechnungssys-tem, Kundendaten, graphischen Informationssystem, Rundsteueranlage). Nicht im Übertragungsinventar enthalten sind diejenigen Anlagen, welche die Gemeinde Gretzenbach von der EGS zurückkaufen kann.
Der von der AVAG zu entrichtende Kaufpreis entspricht der offerierten Barkomponente (nebst einer Aktienbeteiligung) von 30.5 Millionen Franken abzüglich des Rückkaufspreises der Anlagen Gretzenbach von 3.9 Millionen Franken. Mit dieser Preisfestsetzung wurde insbesondere erreicht, dass die Gemeinden Niedergösgen und Schönenwerd aufgrund der Ablehnung des EGS-Verkaufs an die AVAG durch die Gemeinde Gretzenbach keine Schlechterstellung erfahren.
Eine Übergangslösung zwischen der Gemeinde Gretzenbach und der EGS, welche die Stromversorgung nach dem Nein zum EGS-Verkauf regeln und sicherstellen soll kam nicht zustande und soll nun direkt mit der AVAG vereinbart werden. Die neu gegründete Elektrzitätskommission Gretzenbach und die AVAG hatten denn auch bereits Kontakt, um nebst ei-ner Übergangsvereinbarung auch pragmatische Alternativen bezüglich der zukünftigen Stromversorgung in Gretzenbach zu prüfen. Denn nebst sämtlichen Kundendaten gehen auch die installierten Rundsteuerempfänger und Zähler auf dem Gemeindegebiet von Gretzenbach an die AVAG.
11 Mitarbeiter zur a.en, 8 Mitarbeiter zur Atel Gebäudetechnik Die AVAG verpflichtete sich, dafür zu sorgen, dass sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der EGS eine gleichwertige und besitzstandwahrende Arbeitsstelle angeboten wird. Die entsprechenden Arbeitsverträge sind bereits unterzeichnet. Elf Mitarbeiter werden bei der Aare Energie AG (a.en), der Betriebsführungs- und Managementgesellschaft der AVAG, tätig sein und acht in der Elektroinstallation tätige Mitarbeiter (inkl. vier Lehrlinge) bei der Atel Gebäudetechnik West AG. Ihre Arbeit am neuen Arbeitsort werden die ehemaligen EGS-Mitarbeitenden offiziell am 1. Juli, praktisch noch abgestimmt auf das Ferien- und Zügelprogramm bei der a.en, beginnen.
Integration in vollem Gange Bereits seit einigen Monaten bereitet sich die AVAG bzw. die a.en auf die Integration des "EGS-Geschäftes" vor. Administrative, betriebliche und technische Abklärungen mussten getroffen und entsprechende Massnahmen eingeleitet werden. Es handelt sich dabei beispielsweise um die Übernahme der Kundendaten ins Verrechnungssystem der AVAG, die Bereitstellung der notwendigen Arbeitsplätze, das Organisieren des Pikettdienstes, das Programmieren der Rundsteuerempfänger usw.
Für die Niedergösger und Schönenwerder (und vorderhand auch Gretzenbacher) Stromkundinnen und –kunden ändert sich mit Ausnahme ihres Ansprechpartners nur wenig. Der Übergang von der EGS zur AVAG ist "an der Steckdose" nicht spürbar, und die Strompreise bleiben für die nächsten vier Jahre (in Niedergösgen und Schönenwerd) dieselben wie bei der EGS. Zusammen mit der nächsten Akontorechnung im Juni / Juli sowie der nächsten Rechnung aufgrund effektiver Ablesung im September erhalten alle Niedergösger und Schönenwerder Stromkundinnen und -kunden der bisherigen EGS zusätzliche Informationen der AVAG / a.en mitgeliefert.
Peter Meier, VR-Präsident EGS: "Ich bin froh, dass unsere ursprüngliche Absicht aufgrund der Strategieplanung, nämlich der Verkauf der EGS, nun geglückt ist. Damit haben alle Beteiligten, also sowohl die Gemeinden, als auch die Genossenschafter und die AVAG ihre Ziele erreicht. Glücklich bin ich insbesondere darüber, dass allen EGS-Mitarbeitenden durch die AVAG und die Atel Gebäudetechnik West AG neue, gleichwertige Stellen angeboten werden konnten. Wie es mit der Stromversorgung in Gretzenbach weitergeht ist noch offen und wird durch die Gemeinde autonom entschieden." Herbert Niklaus, VR-Präsident AVAG: "Der Erwerb der EGS und damit neu die Detaillieferung von Elektrizität für Niedergösgen und Schönenwerd ist ein Bekenntnis der Atel zur Region und entspricht der Kernkompetenz der AVAG. Sie wird diese Aufgabe zur vollen Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden in den Gemeinden ausführen.“ Norbert Caspar, GL-Vorsitzender AVAG und a.en: "Die Akquisition – und jetzt die stufengerechte Integration – der EGS ist für uns ein nicht alltägliches Geschäft. Speziell danken möchte ich deshalb allen beteiligten a.en-Mitarbeitern und unseren neuen Mitarbeitern der EGS für ihren Effort sowie unseren zukünftigen Kundinnen und Kunden für ihr Vertrauen." |
Bereits ab dem 1. Juli 2005 ist der Pikettdienst für die Kundschaft in den ehemaligen EGS-Gemeinden Gretzenbach, Niedergösgen und Schönenwerd in den Pikettdienst der a.en integ-riert. Sie erreichen ihn bei Netzstörungen o.ä. wie folgt: Während den Bürozeiten: Telefon 062 205 56 56 In einigen Wochen wird auch der Telefonanschluss der EGS umgeleitet. Eine Bandansage wird die neuen Anlaufstellen bekannt geben. Der EGS-Verkaufsladen wird im Laufe des Sommers mit einem Liquidationsverkauf geschlossen. |