Die Vermaschung des Westschweizer Übertragungsnetzes ist wichtiger denn je Die Anbindung des Höchstspannungsnetzes der Romandie an das nationale Netz hängt vom Bau der Leitungen zwischen Chamoson und Chippis bzw. zwischen Yverdon und Galmiz ab und ist für die sichere Stromversorgung der betroffenen Regionen unabdingbar. Angesichts des stetigen Anstiegs des Stromverbrauchs (um mehr als 45% in 20 Jahren) steht sehr viel auf dem Spiel, könnte es in der Schweiz doch bereits im Winter 2012 zu einer Versorgungslücke kommen. Um dieses drohende Defizit abzuwenden, plant die Elektrizitätsbranche Investitionen im Betrag von CHF 30 Mrd. zur langfristigen Entwicklung der schweizerischen Produktionsanlagen. Diese Zusatzenergie muss aber von den Kraftwerken in die Verbrauchszentren gelangen. Gleichzeitig wird die Schweiz gemäss der Energiestrategie des Bundesrates ihre Stromimporte erhöhen müssen. Während Verbrauchsspitzen ist das Westschweizer Übertragungsnetz bereits heute überlastet, und die bestehenden Kapazitäten sind für den zukünftigen Bedarf ungenügend.
Die Projekte Yverdon – Galmiz und Chamoson – Chippis: Entscheidungen auf Bundesebene EOS hat heute Morgen das Dossier Yverdon-Vilarepos mit dem angepassten Leitungsverlauf, wie dies bei der öffentlichen Auflage im Jahre 1999 verlangt wurde ,beim BFE eingereicht. Im Wesentlichen entspricht das Projekt dem 1995 und 1999 aufgelegten Verlauf. Die Änderungen betreffen 7 der 25 von der Leitung tangierten Gemeinden: Molondin, Démoret, Cheiry, Russy, Domdidier, Léchelles und Oleyres. Das Projekt wird vom BFE in Kürze als vereinfachtes Plangenehmigungsverfahren aufgelegt. Mit der Einreichung dieses Abschnitts liegen die Leitungsvorhaben zwischen Yverdon und Galmiz bzw. Chamoson und Chippis dem Bund nunmehr gesamthaft vor. Die Entscheide über die Vorhaben sollten innerhalb einer ihrer Bedeutung für die sichere Stromversorgung der Romandie angemessenen Frist getroffen werden.
Freileitung: die optimale Lösung • In technischer Hinsicht: Freileitungen bieten heute für die Übertragung von 4000 MW Leistung die grösste Sicherheit. Im Pannenfall können sie innerhalb von 24 bis 48 Stunden repariert werden, bei verkabelten Leitungen sind mehrere Wochen oder gar Monate erforderlich. Bei den 16,7-Hz-Leitungen der SBB wird der Netzbetrieb durch die Resonanzwirkung kompliziert. • In ökologischer und landschaftlicher Hinsicht: Die Erdverlegung einer Leitung hat massive Auswirkungen auf Gelände und Landschaft, da ein 4-6 m breiter Stollen ausgebrochen, 70 x 40 m grosse Schaltanlagen beidseits der Leitung gebaut und alle 3 km Riesenventilatoren zur Abführung der Wärme installiert werden müssen. • In wirtschaftlicher Hinsicht: Je nach Geländetopographie kostet die Erdverlegung zwischen 8- und 15-mal mehr als eine Freileitung. Für die 39 anstehenden Leitungsprojekte die vom Bundesrat als prioritär betrachtet werden, würde sich die Verkabelung auf die Netznutzungsgebühr für das Höchstspannungsnetz auswirken und damit die Stromrechnungen sämtlicher Schweizer Haushalte um rund 15% aufblähen. Für die Industrie und KMU's wären die Mehrkosten noch höher.